Montag, 20. April 2020

Wie entsteht die Zeit?

Liebe Leserin, lieber Leser

Vor vielen Jahren las ich ein Gedicht mit dem Titel: Wie entsteht die Zeit?
Ich erinnere mich an die Zeile: Ein Vogel pfeift dir ins Ohr - so entsteht die Zeit!

Wahrscheinlich haben Sie in diesen Tagen auch ein anderes Zeitempfinden.
Können Sie die Freiräume auch wahrnehmen? Bringen Ihnen die Freiräume eine neue Lebensqualität?

Wenn wir uns nicht zu sehr mit dem belasten, was in der Welt gerade geschieht, dann können wir die Frühlingssonne, den Wind und die frischen Blätter geniessen.
Bei einem Spaziergang durch den Wald, mit all den Vogelstimmen, bekommen wir Zeit.
Zeit für uns, Zeit um durchzuatmen.

Zeit entsteht für mich immer auch in Begegnungen. Ich erlebe, wie viele Menschen offener und gesprächsbereiter geworden sind - auch solche, die ich zum ersten Mal sehe.

Lustig waren die beiden Mädchen, die im Garten spielten. Sie wollten unserer Hündin "hoi" sagen und ihren Namen wissen. Dann erklärten sie, dass sich gerade eine ihrer Schildkröten unter dem Stein dort versteckt hat.

Kinder beim Spielen - Schildkröten im Garten... ja, so entsteht die Zeit.

Eigentlich wollte ich Ihnen schon lange von den beiden Frauen im Refental erzählen. Sie waren mit Arbeiten rund um ihr Haus beschäftigt.  Wir kamen ins Gespräch, und erst nach einiger Zeit bemerkte mein Partner Andi, was auf den Sweatshirts der beiden (sie trugen dasselbe Design) zu lesen war: Take your time. - Nimm deine Zeit! Wir sagen wohl eher: Nimm dir Zeit!



Ja, wie wird Zeit zu meiner Zeit? Wenn diese Wochen etwas Gutes haben, dann ist es für mich, dass sie mir einen neuen Zugang zu meiner Lebenszeit eröffnen. Ich kann etwas verschwenderischer damit umgehen, muss nicht jede halbe Stunde einplanen, bin weniger durchgetaktet.

Wenn sich etwas aus diesen Wochen zu behalten lohnt, dann ist es für mich eine neue Erfahrung von Zeit. Vielleicht steht meine Lebenszeit dann wirklich wieder in Gottes Händen. Wer weiss.

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